Das Leben beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod – so weit, so unklar. Denn seit Jahren wird die medizinische Entwicklung auf die Spitze getrieben und erschliesst neue Möglichkeiten, auf die Dauer, Qualität und Verlauf des Lebens Einfluss zu nehmen. Plötzlich werden Selektion und Aussortierung nicht nur zu Beginn, sondern auch am Ende des Lebens ein Thema.
Mit ihrer Statutenänderung hat die Sterbehilfeorganisation Exit diesen Frühling für Aufruhr gesorgt: Sie möchte in Zukunft nicht nur todkranke, sondern auch lebensmüde Menschen in den Tod begleiten. Befürworter argumentieren mit dem Recht auf Selbstbestimmung, Kritiker mit der Sorge vor dem unkontrollierten Dammbruch.
In der Sendung diskutieren Walter Fesenbeckh (Pfarrer i. R. und Sterbebegleiter bei Exit) und Frank Mathwig (Uni-Professor und Beauftragter für Theologie + Ethik beim Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund SEK) über das Menschenrecht Sterbehilfe, die Suche nach möglichen Alternativen und die Frage, was die christliche Ethik zum organisierten Suizid sagt.