Gesprengte Kette
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Gegenmacht gegen das Böse

Die letzte Bitte des Vaterunsers lautet: «Erlöse uns von dem Bösen.»
 
Publiziert: 16.10.2018

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Die letzte Bitte des Vaterunsers lautet: «Erlöse uns von dem Bösen.» Diese Bitte enthält eine radikale Aussage, die besagt, dass alle Menschen auf irgendeine Art und Weise mit Bösem in Berührung kommen oder davon gefangen werden und deshalb Erlösung brauchen. Man kann es auch so verstehen: Das Böse ist überall gegenwärtig, wirkt und übt Macht aus. Die Gegenmacht, die davon befreien kann, ist «unser Vater im Himmel».

Die Bitte lässt den Schluss zu, dass diese Befreiung kein einmaliges Geschehen ist. Immer wieder gerät der Mensch in den Machtbereich des Bösen, tut Böses und muss befreit werden. Wäre dem nicht so, hätte diese Bitte im Vaterunser keinen Platz gefunden. Das Gebet war von Jesus ja nicht als ein einmaliges Ritual, sondern als ein ständiger Begleiter auf dem Glaubensweg gedacht. Deshalb wird seit den ersten Christen und bis auf den heutigen Tag weltweit in vielen christlichen Zusammenkünften dieses Gebet und damit die Bitte «Erlöse uns von dem Bösen» gebetet.

Was aber ist mit dem Bösen gemeint? Das zu klären ist nicht einfach, wenn wir bedenken, dass Jesus aramäisch gesprochen hat. Vom Aramäischen wurden die Texte dann ins Griechische übersetzt. Versucht man nun den griechischen Begriff, der in vielen Bibelübersetzungen mit «von dem Bösen» übersetzt wird, ins Deutsche zu übertragen, stossen wir auf unterschiedliche Übersetzungsmöglichkeiten wie zum Beispiel «schädlich, gefährlich, böse, übel, Not machend, untauglich, lasterhaft, unwürdig, böse Sache, Verbrecher, Teufel». Diese verschiedenen Bedeutungen geben der Bitte eine grosse Weite, was sehr hilfreich ist, zeigt sich doch das «Böse» in unzähligen Erscheinungsformen.

Da muss ein Arzt einem Patienten erklären, dass man bei ihm etwas «Bösartiges» gefunden habe. Ein Schüler wird von einem andern in der Klasse gequält. Eine junge Frau wird mit dem Versprechen eines lukrativen Jobs in die Fremde gelockt und landet ungewollt im Rotlichtmilieu. Man fühlt sich von einer unsichtbaren, teuflischen Macht bedroht. Man lebt unter einem brutalen Diktator und wurde wegen Glaubensgründen ins Gefängnis geworfen. Es kann aber auch sein, dass «das Böse» im eigenen Leben Wurzeln geschlagen hat in Form von Eifersucht, Neid, Missgunst, Geiz, Jähzorn, Hochmut, Arroganz oder in welcher Form auch immer. Was es auch immer ist, das schadet, das zerstörerisch wirkt, das bedroht und gefährlich ist, es wird in der Bitte «Erlöse uns von dem Bösen» angesprochen. Dabei zielt die Bitte in zwei Richtungen: Erlöse mich von dem Bösen, das ich erleide, und erlöse mich von dem Bösen, das ich selbst verursache.

© Online-Redaktion ERF Medien
 
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