"Du Opfer!" - Worte können Waffen sein. Wenn du andere damit verletzt.
Die meisten denken, es ginge hier bloss ums Lügen. Aber es geht um mehr. Es geht um die Wahrheit, die Schutz braucht. Die Wahrheit, die man sich gerne so zurechtbiegt, wie man sie braucht. Die immer als erste stirbt, wenn aus Worten Kriege werden. Und es geht um Menschen, denen du damit schadest. Mit den Worten, die du gebrauchst. Denn Worte können Waffen sein. Wenn du andere damit verletzt. Auf WhatsApp. Oder wenn du ihnen mit einer Beleidigung mitten ins Gesicht trittst, mit Ausdrücken, die niedermachen sollen: Du Schwuchtel. Du Opfer. Wenn gegen Politikerinnen und Journalisten gehetzt wird: Volksverräter und Lügenpresse! Dann sind Worte Waffen. Gegen böse Verleumdungen kann man sich kaum wehren, weil Worte mächtig sind: «Streite ruhig alles ab, irgendwas bleibt immer hängen.» Versuch mal, die Worte und Bilder in den Köpfen wieder zurückzuholen! Das ist so schwierig, wie aus dem Internet was zu löschen. Du aber sollst die Wahrheit lieben, sagt Gott. Denn die Wahrheit über Menschen legt sie nicht fest und macht sie fertig. Sie befreit. Sie richtet den anderen nicht hin. Sondern auf. Die Wahrheit über dich: das ist nicht das vernichtende Urteil der anderen, sondern wie Gott dich ansieht.