Ein Stück weit ausserhalb des Dorfes La Ferrière im Berner Jura steht ein umgebautes Bauernhaus. Dort lebt der 76-jährige Ulrich Gerber. Er ist nicht nur Nachfahre von Täufern, sondern war unter anderem auch reformierter Pfarrer, Historiker und Rektor der Kirchlich-Theologischen Schule (KTS) in Bern. Seine Vorfahren fanden hier im 16. Jahrhundert Zuflucht vor ihren Verfolgern aus Bern und Zürich.
Gerber begann schon früh, die Geschichte der Täufer zu erforschen und Objekte zu sammeln. Er hat daraus die Ausstellung «Der Jurabogen: Asylland der Anabaptisten. Eine Herausforderung für Pioniere» geschaffen. Seit August 2019 gibt er Besucherinnen und Besuchern Einblick in die Geschichte der Täufer im Jurabogen. Gerber will mit seiner Ausstellung das Bewusstsein dafür fördern, was die Täufer hier in früheren Jahrhunderten bewirkten.
Viele heutige Täufer hier wüssten gar nicht mehr, wie pionierhaft ihre Vorfahren den Berner Jura bewirtschaftet hätten, erklärt er: Zucht Pferden und Vieh, Getreideanbau und Herstellung von Käse. Ohne die Täufer wäre die Käsesorte Tête des Moines verloren gegangen, sagt Gerber.