Integration und ein gutes Zusammenleben können auch gelingen. Einer der zeigt, wie, ist Markus Wasserle. Er hat in München eine Gebäudereinigungs-Firma gegründet – mit einer besonderen Unternehmensphilosophie.
Die Firma wächst. Jedes Jahr, sagt Wasserle, schafft er Dutzende neue Arbeitsplätze. Die alle zu besetzen, sei mit ausschliesslich deutschen Arbeitskräften kaum möglich.
“Jeden Donnerstag ist bei uns Bewerbertag. Zwei Stunden lang werden die Bewerber in unserem System geschult. Wer pünktlich war und einsatzbereit, der bekommt einen Job.” Sprache ist der wichtigste Schlüssel, um Barrieren abzubauen, sich selbstständig in der Gesellschaft einfinden zu können.
Und wer den Job bekommt, bekommt von Wasserle nicht nur ein Gehalt. Denn der Unternehmer findet, dass der Anteil der Miete nicht mehr als 30 oder 40 Prozent des Gehalts ausmachen darf. “Mit einem Stundenlohn von 10,30 Euro ist es schlichtweg nicht möglich, sich in Deutschland und schon gar nicht in München ein vernünftiges Leben leisten zu können.”
Deshalb hat er Wohnungen und Häuser angemietet, um sie günstiger an seine Mitarbeiter weiter zu vermieten – und so vor allem seinen Gastarbeitern den Einstieg in Deutschland zu erleichtern. Je nach Lohn zahlen sie dann 270 bis 340 Euro Miete an Wasserle, inklusive Wasser, Heizung, Internet und Rundfunkbeitrag. Die Angestellten wohnen zum Teil in Wohngemeinschaften, zum Teil mit ihren Partnern und Familien zusammen.