Scheitern muss nicht unbedingt spektakulär sein. Auch kleine Misserfolge können als mühsam empfunden werden. Franziska Driessen-Reding, Präsidentin Synodalrat der Katholischen Kirche Zürich, weiss von einem Erlebnis zu berichten, als sie sich frisch im Amt mit Migrantenseelsorgern traf – und auf Lateinisch beten sollte.
Driessen-Reding erlebt es als besonders schmerzhaft und als grosses Scheitern, wenn sie als weibliche Führungskraft in der Kirche ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden kann. An früheren Stellen hatte sie weibliche Vorgesetzte, welche sie beeindruckten und welche sie nachahmen wollte. Als sie zur Kirche kam, traf sie andere Bedingungen an, wie sie erzählt.