Die Geschichte von Anne Hrytsok beginnt im Sommer 1994. Als 14-jähriges Mädchen lernt sie in einer Badeanstalt Sascha, einen Jungen aus Weissrussland, kennen. Sie verlieben sich und bleiben auch nach seinem Urlaub in der Schweiz in Kontakt. Einige Jahre später heiraten die beiden sogar. Es scheint, als käme alles so, wie es sich Anne Hrytsok erträumte. «Doch aus dem Traum wurde ein Albtraum.»
Während drei Jahren schreiben sich Anne und Sascha regelmässig Liebesbriefe. Und dann endlich, im Alter von 17 Jahren, darf Anne ihren Freund zum ersten Mal in Tschernobyl besuchen. Am Flughafen empfängt er sie mit Rosen, was zu diesem Zeitpunkt das «schönste Erlebnis ihres Lebens» ist. Diese Liebesgeschichte geht auch nach ihrem Besuch in Weissrussland weiter: Aus der Fernbeziehung wird eine junge Ehe. Die beiden starten ein gemeinsames Leben in der Schweiz. Nun hat Anne also das, was sie sich seit der Begegnung im Sommer 1994 gewünscht hat.
Doch der Beginn der Ehe erweist sich als ziemlich schwierig. Dies nicht nur wegen dem sprachlichen Unterschied, sondern auch, weil Sascha neue Leute kennenlernt. Und deshalb fängt Anne an, sich Sorgen zu machen: «Bisher drehte sich in Saschas Leben alles um mich. Aber dann musste ich merken, dass er auch andere Interessen hatte. Ich hatte extreme Ängste, dass er jemand anders kennenlernen könnte und mich deshalb verlassen würde.» Begründet ist diese Angst eigentlich gar nicht, und trotzdem kriegt sie Anne nicht in den Griff.