Der Sohn eines Pfarrers rebelliert achtzehnjährig gegen sein christliches Umfeld. Trotz abgebrochener Lehre eröffnet sich ihm die Chance zu einem aussichtsreichen Job. Mit zwanzig hat er mehr Erfolg und Geld als alle seine Freunde. Und sein Abstieg beginnt. In die Alkoholsucht, ins Rotlichtmilieu. Nichts scheint die Talfahrt bremsen zu können. Bis Gott direkt in sein Leben eingreift. Heute lebt der All-or-nothing-Guy seine Freude am Leben und an Menschen Tag für Tag mit voller Power.
Schon früh merkt der lebendige und freche Nathanel, dass er anders ist: Die Diagnose lautet ADHS. Doch er lässt sich nicht bremsen und viele Streiche säumen seine Kindheit. Seine Lehre als Verkäufer bricht er ab, da sie ihm zu langweilig ist. Von seinem christlichen Umfeld wendet er sich ab. Da ergibt sich für ihn eine einmalige Chance: Ein Bekannter vermittelt ihm eine Stelle als Verkäufer mit eigenem Rayon. Nathanel nimmt an und ist dank seinem Geschick im Gespräch und Verhandeln nach fünf Monaten schon zweitbester Mitarbeiter. Natürlich wirkt sich das auch finanziell aus. Mit zwanzig hat er die tollste Wohnung und gibt das Geld mit vollen Händen aus. Er kauft sich Aufmerksamkeit und Bestätigung.
Ich trank zwei Flaschen Wodka pro Tag
Aufgrund seiner arroganten Art hält es keine Freundin lange bei ihm aus. So beginnt er, sich Frauen zu kaufen. Immer stärker wird der Sog des Rotlichtmilieus. Damit er zwischendurch zur Ruhe kommen kann, beginnt er zu trinken. „In den schlimmsten Zeiten waren es zwei Flaschen Wodka pro Tag. Ich war ständig mit zwei Promille unterwegs.“ Niemand merkt etwas; Nathanel funktioniert wie immer. Doch eines Tages sitzt er im Auto und weiss nicht mehr, wo er ist. Blackout. Sein Arzt schreibt ihn krank,und Nathanel sucht sich einen Psychiater. Dieser zeigt ihm seine Alkoholsucht auf. Doch Nathanel macht weiter, berauscht vom Erfolg und ohne auf seine totale innere Leere zu achten.
Auf einer Heimfahrt passiert es dann. „Ich hatte vorher eine halbe Flasche Wodka getrunken und fuhr wie ein Irrer. Auf dem Tacho hatte ich hundertzehn, und es kam eine enge Kurve über einem Abhang. Ich wusste, es reicht nicht.“ Er donnert in die Leitplanke und scheint in den Abgrund zu stürzen. „Plötzlich packte eine Hand das Auto und stellte es auf die Strasse zurück. Ich hörte Gottes Stimme: Willst Du leben oder sterben?“ Auf dem Polizeiposten wird ihm plötzlich klar, dass er alles verloren hat: Auto, Wohnung, Job – seine ganze Existenz.