An Brandherden und Nöten mangelt es in unserer Gesellschaft nicht. Früher übernahm die Kirche einen wichtigen Teil der sozialen Arbeit: So kümmerten sich beispielsweise Nonnen um die Kranken, Schwachen und Ausgegrenzten und lebten so christliche Nächstenliebe. Inzwischen hat der Staat viele Aufgaben übernommen. Ist der praktisch gelebte Glaube passé?
Alleinerziehende Mütter und Väter am Rande ihrer Kräfte; Ausländer, die mit Migrationsproblemen kämpfen; Menschen, die so wenig verdienen, dass sie kaum über die Runden kommen; Betagte, die niemanden mehr haben; Einsame, Süchtige … Hinter den Zahlen, die uns hin und wieder erschrecken, stecken etliche Einzelschicksale.
Glaube braucht Hände und Füsse, soll auf Wohl des Nächsten ausgerichtet sein. Wie sich gelebter Glaube gestalten lässt, wie er ganz praktisch in die Gesellschaft hineinwirken und verändern kann, erklärt Simon Obrist im Gespräch.