Sie spürt in ihrem Bauch den Nachwuchs deutlich strampeln, freut sich auf das neue Leben als Mami und malt sich in den hellsten Farben die Zukunft als Familie aus. Und dann ist es da, das kleine Wesen, und will Tag und Nacht versorgt werden. Nichts ist, wie es einmal war. Babygeschrei, schlaflose Nächte, keine Zeit, Kontakte mit Freunden zu pflegen. Die ganze Zeit gehört dem Kind und der Familie. Und es gibt kein Zurück.
Wie weiter, wenn sich statt des grossen Glücksgefühls Enttäuschung und Frustrationen einstellen? Statt der Mamifreuden der Mutterschock?
Sabine Fürbringer kennt die Situation. «Früher» hat sie mit Begeisterung philosophische Fragen erörtert – jetzt sind auf einmal handfestere Fragen relevant. Der abrupte Themenwechsel entfremdet sie den Freundinnen ohne Nachwuchs und deren Diskussionen. Sie fühlt sich isoliert und immer wieder tieftraurig.
Doch ganz allmählich beginnt sie sich zu fragen, «ob Gott mittels durchwachten Nächten, zweckfreiem Herumtollen und Angebundensein ans häusliche Umfeld etwas heranbilden will, das Tiefgang heisst?»