«Es gibt sehr viele Menschen, welche von psychischen Krankheiten betroffen sind», sagt Helena Durtschi. Sie erteilt «ensa», den Erste-Hilfe-Kurs für psychische Gesundheit. Das Problem sei, dass über die Krankheiten nicht geredet wird. «Viele haben Angst sich zu outen.» Deshalb sei es wichtig, dass Menschen mit psychischen Krankheiten nicht stigmatisiert und abgewertet werden.
Der «ensa»-Kurs soll diesen Umstand ändern. «Wir möchten psychische Erkrankungen sichtbar machen.» Denn treffen kann es jeden und jede: Rund 50 Prozent der Menschen sind im Verlauf ihres Lebens von einer psychischen Krankheit betroffen.
Entwickelt wurde der Kurs vor über 20 Jahren in Australien als «Mental Health First Aid». Ursprünglich richtete sich die Schweizer Version an Pfarrpersonen, Diakone und Katecheten. Im Lauf der Zeit hat sich der Adressatenkreis ausgeweitet.
Was beim traditionellen Erste-Hilfe-Kurs die Gabi, heisst bei der psychischen Version Roger:
«ensa» wird unter anderem von den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn angeboten. Menschen mit einer psychischen Krankheit hätten oft religiöse Fragen. Deshalb sei es wichtig, dass die Kirche aktiv wird, ist Durtschi überzeugt. Krankheit und Heilung seien schliesslich Urthemen der Kirche.