Der bisherige Höhepunkt der Corona-Pandemie war im Frühling. Aus der Sicht von Andreas Steffes (Sekretär des Dachverbands Handel Schweiz) wird eine damit zusammenhängende Wirtschaftskrise voraussichtlich mit einer Verzögerung eintreten.
Steffes erklärt: «Wir haben verschiedene Bereiche im Handel, wo wir einen sehr starken Konkurrenzdruck aus dem Ausland spüren. Der wird natürlich nicht weniger.» Er spricht von einem Strukturwandel in einigen Bereichen, der verzögert auftritt oder wo Unternehmen mit grossem finanziellen Aufwand daran arbeiten, durch Strukturbereinigungen einen solchen zu verhindern.
Der Online-Handel hätte während des Höhepunkts der Pandemie «einen Riesenkeil einschlagen können». Grundsätzlich habe man mit einer Verschiebung zugunsten des Online-Bereichs gerechnet, allerdings nicht in diesem Ausmass und in dieser Abruptheit, legt Steffes dar. «Das wird natürlich auch noch einige Arbeitsplätze kosten. Als Arbeitgeber kommt der Handel ordentlich unter Druck.» Sein Verband gehe davon aus, dass das vor allem 2021 geschehen wird.
Der Schweizer Handel hat laut Steffes ein sehr dichtes Netz und eine gute Servicequalität mit einem breiten Angebot. «Das wird sich für den Konsumenten nicht verändern.» Sie hätten während Corona die Lieferketten aufrechterhalten können und man werde die Bandbreite der Dienstleistungen weiterhin bieten können. Kleine Geschäfte würden es allerdings schwierig haben.