«Es tut mir leid»: Dieser kurze Satz ist manchmal schon schwer zu sagen. Doch noch schwerer kann es sein, jemandem zu vergeben. Ein Mann läuft 2006 in einer Schule im US-Bundesstaat Pennsylvania Amok. Er tötet fünf Mädchen sowie sich selber. Die Gemeinschaft der Amischen, zu der diese Schule gehört, geht noch am selben Tag zur Witwe des Täters und erklärt, dass sie ihrem Mann vergibt. Wie geht so etwas? Und war diese Vergebung wirklich so leicht ausgesprochen, wie es schien? Die Geschichte ging damals um die Welt.
Im Film «Wie auch wir vergeben», der nun in einer neuen Auflage auf DVD erschienen ist, wird die fiktive Geschichte einer Familie in diesem Dorf erzählt. Sie hat beim Amoklauf eine Tochter verloren. Und für Ida, die Mutter, liegt Hass näher als Vergebung. «Wie auch wir vergeben» ist ein Film über das geheimnisvolle Prinzip der Vergebung, der nachhaltig zum Nachdenken bringt.
Rezension von Evelyne Baumberger