Auch beim Thema «Ehe für alle» sind sich Christen nicht einig. Für die einen ist es ein Angriff auf die Ehe, für die anderen gelebte Toleranz.
Die reformierte Pfarrerin Pricilla Schwendimann ist queer und lebt mit ihrer Partnerin in einer eingetragenen Partnerschaft. Sie verweist auf die Diskrepanz zwischen Ehe und eingetragener Partnerschaft, wenn es um Rechte und Pflichten geht.
Regula Lehmann ist Buchautorin, Familienfachfrau, Elterncoach und Projektleiterin im Bereich Ehe und Familie. Sie spricht davon, Grenzen und die Schöpfungsordnung zu respektieren. Statt die Ehe für Homosexuelle zuzulassen, sollten Mängel bei der eingetragenen Partnerschaft behoben werden.
Ehe für alle
Um allen Paaren die gleichen Rechte zuzugestehen, haben der Bundesrat und das Parlament beschlossen, dass neu auch gleichgeschlechtliche Paare zivil heiraten können. Eingetragene Partnerschaften können in eine Ehe umgewandelt werden, jedoch nicht mehr neu eingegangen werden.
Gegen diesen Beschluss wurde das Referendum ergriffen. Die Referendumskomitees wollen die Ehe als eine Verbindung zwischen Mann und Frau schützen, weil nur daraus Kinder auf natürliche Weise entstehen könnten. Die Samenspende für lesbische Paare führt gemäss der Komitees zu Vaterlosigkeit und Identitätsproblemen für die betroffenen Kinder.