Rückblickend ist Wahlen glücklich über diesen Entscheid, er liebt seinen Beruf und schätzt dessen Vielseitigkeit. Die Freude am Beruf zeigt sich unter anderem in seiner Kreativität: Wahlen hat einen Töffgottesdienst ins Leben gerufen und in seiner Kirchgemeinde im aargauischen Oberentfelden den 11vor11-Gottesdienst lanciert, der «ganz andere Gottesdienst für Menschen des 21. Jahrhunderts».
Wahlen unterscheidet beim christlichen Glauben zwischen Form und Inhalt. Der Inhalt steht für ihn nicht zur Diskussion. «Den möchte ich nicht der Zeit anpassen, wie es leider viele tun», erklärt er. Dafür will er die Form in einer kreativen, ansprechenden Verpackung anbieten. «Die Menschen sollen merken, dass biblische Botschaft und Kirche nicht einfach nur für alte Grossmütter sind, sondern für Menschen im 21. Jahrhundert immer noch modern und aktuell sind», betont er. Der rege Zulauf scheint ihm recht zu geben: Das Kirchengebäude ist bei den 11vor11-Gottesdiensten ziemlich voll, das Spektrum der Besucher reicht von Jungen bis hin zu Senioren.
In seiner Arbeit als Pfarrer beschränkt sich Wahlen nicht nur auf seine Kirchgemeinde. Als Mitglied der Synode (sozusagen das Parlament der Kantonalkirche) und Vizedekan ist er auch kantonal tätig. Er gibt sich überzeugt, dass sein Einsatz ausserhalb seiner Kirchgemeinde dieser schlussendlich wieder zugutekommt.