Die Corona-Pandemie erhitzt die Gemüter, zu deren verschiedenen Aspekten wie Schutzmassnahmen, Unterstützungsgeldern und Impfungen gibt es konträre Meinungen. In Israel erhalten Geimpfte einen Grünen Pass, der ihnen Privilegien verleiht: Sie dürfen wieder in Fitnessstudios, an Konzerte und Strände mit eigenen Abschnitten gehen. Inwiefern handelt es sich hier um Diskriminierung?
Das fragten wir Thomas Wallimann, Leiter des sozialethischen Instituts «ethik22». Er meint: «Grundsätzlich muss man sehr vorsichtig sein, dass man diejenigen Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, nicht zu schnell von der öffentlichen Teilhabe ausschliesst. Ein Teil der Gesellschaft zu sein und an sportlichen, kulturellen und politischen Veranstaltungen teilnehmen zu können ist ganz wesentlich.»
Erst wenn die Wissenschaft genug weit sei und die Rahmenbedingungen gegeben seien, könne über Privilegien, Gebote und Empfehlungen gesprochen werden. Wallimann weist dabei auf die wahrscheinliche, aber nicht absolute Wirksamkeit der Impfungen hin und auf die Unsicherheit im Zusammenhang mit den Virusvarianten.