Hinsichtlich des Konsums von Alkohol findet ein Umdenken statt. Der neuste Stand der Erkenntnis ist, dass Alkohol bereits ab dem ersten Tropfen schadet.
Marc Peterhans (Geschäftsführer Blaues Kreuz Schweiz) verweist auf eine Metastudie: «Im Kern konnte man belegen: Je mehr man trinkt, umso höher ist das Risiko für Krankheiten. Und vor allem konnte man aufzeigen, dass man heute nicht mehr von einer sicheren, minimalen Schwelle oder Menge reden kann, die risikofrei ist. Das gesunde Glas Wein gibt es gemäss aktuellem Stand nicht.» Das Regionalbüro Europa der WHO sieht inzwischen davon ab, minimale Trinkmengen anzugeben.
«Die Empfehlungen sind grundsätzlich relevant für die Schweiz, weil der gesellschaftliche Schaden, der durch Alkoholkonsum in der Schweiz verursacht wird, immer noch deutlich zu hoch ist», erklärt Peterhans.
«Rund 250 000 bis 300 000 Menschen sind alkoholabhängig. 100 00 Kinder wachsen in einer Familie auf, wo mindestens ein Elternteil alkoholabhängig ist. Wir haben 20 Prozent Menschen, die risikoreich trinken.» Verschiedene Organisationen hätten Empfehlungen, die nicht mehr auf dem aktuellen Wissensstand seien, so Peterhaus.
Das Blaue Kreuz will in der Schweiz die Diskussion zum Thema Alkohol anregen und die Bevölkerung darüber sensibilisieren, welche Schäden der Alkohol anrichten kann. Letztlich soll dessen Konsum reduziert werden.