Der politisch motivierte Sozialdiakon engagiert sich in Zürich.
Publiziert: 19.02.2018
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Wer in Zürich soziale Institutionen für Jugendliche und junge Erwachsene sucht, kommt nicht an Philipp Nussbaumer vorbei. Der politisch motivierte Sozialdiakon engagiert sich intensiv im urbanen und multikulturellen Umfeld mitten in der Stadt Zürich. Als Geschäftsleiter der «Streetchurch» versucht er mit seinem Team Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu helfen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Die Streetchurch arbeitet im urbanen und multikulturellen Umfeld und befähigt junge Menschen, sich individuell zu entfalten und in der Gesellschaft ihren Platz einzunehmen. Sie schafft Heimat für gesellschaftlich, familiär oder persönlich Entwurzelte und richtet sich dabei insbesondere an Menschen, die in unterschiedlichen Lebensbereichen Belastungen ausgesetzt sind.
Wo sehen Sie Potenzial, die Sozialarbeit für Jugendliche in der Stadt Zürich noch zu verbessern?
Die Stadt Zürich engagiert sich stark für die Integration junger Menschen. Es ist aber wichtig, dass nicht alleine die Integration in den ersten Arbeitsmarkt im Fokus steht. Integration ist mehr als eine Lehr- oder eine Arbeitsstelle. Integration ist Teilhabe und Beteiligung am gesellschaftlichen Leben. Das geschieht nicht nur durch Arbeit. Tragende Gemeinschaft und verlässliche Beziehungen sind eine wichtige Grundlage, dass alles andere überhaupt folgen kann.
Welche Bedeutung haben Kirchen, wenn es um benachteiligte Menschen geht?
Die Frage muss viel eher lauten: Welche Bedeutung haben benachteiligte Menschen, wenn es um die Kirchen geht? Oder wie schon Dietrich Bonhoeffer gesagt hat: «Es wird kein Mensch an die Botschaft vom Heil und vom Heiland glauben, solange wir uns nicht blutig geschunden haben im Dienst des physisch, psychisch, sozial, wirtschaftlich, sittlich oder sonst wie kranken Menschen.»
Welche Erlebnisse machen Ihnen in Ihrer Arbeit besonders Freude?
Als Streetchurch haben wir das Privileg, dass wir junge Menschen langfristig in ihrem Leben begleiten dürfen. Da ist man mit verschiedenen Personen auch mal fünf bis zehn Jahre auf einem gemeinsamen Weg. Wenn sich dann für Menschen neue Perspektiven auftun und sich Träume erfüllen, das erfreut und ermutigt, dran zu bleiben.
Wenn Sie frustriert sind …
… dann kann ich schon mal laut, launisch und ungeduldig werden.
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
«Unheilige Heilige. Gott in all den falschen Leuten finden» von Nadia Bolz-Weber.
Welcher Song läuft gerade rauf und runter?
An meinem Papi-Morgen: Das Intro zu all den «Pingu»-Geschichten.
Ihre letzten Ferien verbrachten Sie …
… mit meiner Familie und guten Freunden in Mallorca am Strand.
In der vergangenen Woche haben Sie sich gefreut, dass …
… unsere Camping-Ausrüstung für den Road-Trip durch Schweden im Sommer eingetroffen ist.
Diese Schlagzeile würden Sie gerne mal im Blick auf Seite 1 lesen …
«Notwendendes Umdenken. Kirche erfindet sich neu»
Sie haben immer verheimlicht, dass …
… ich mehr Schlaf brauche, als ich mir normalerweise zugestehe.
