Die katholische Kirche der Schweiz berichtet über Fortschritte bei Massnahmen gegen sexuellen Missbrauch und Vertuschung sowie bei der professionellen Opferhilfe. Ein unabhängiges Beratungsangebot wurde bereits eingeführt und Massnahmen, um Übergriffen zu reduzieren, werden im Personalwesen umgesetzt.
Im September 2023 beschlossen die Schweizer Bischofskonferenz (SBK), die Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ) und die Konferenz der Orden (Kovos) neue Schutzmassnahmen. Anlass war eine historische Pilotstudie zum Missbrauch in der Kirche.
Laut Bischof Joseph Maria Bonnemain (SBK-Verantwortlicher für Missbrauchsprävention) wurden konkrete Schritte eingeleitet: Priesteramtskandidaten und angehende Seelsorgende müssen ab 2025 ein psychologisches Assessment durchlaufen. Dieses soll Risiken frühzeitig erkennen und die Personalauswahl professionalisieren.
Zudem wurde ein Leitfaden zur Archivierung von Personaldossiers entwickelt, dessen Umsetzung ab Mitte 2025 mit Schulungen begleitet wird. Trotz erster Fortschritte bleibe die Arbeit intensiv, betont RKZ-Präsident Roland Loos.
Seit Anfang 2024 ist die Opferberatung vollständig unabhängig. Kirchliche Stellen verweisen nun auf kantonal anerkannte Beratungsangebote. Die Kirche beteiligt sich an den Kosten über Fallpauschalen.